„Im Bett“ – TheCla (A)

Fr, 17. September um 20 Uhr – Wiederaufnahme!

Persönliche Sichtungen aus der entrückten Sphäre des Bettes.

– ganz vertraulich – ich erzähl es nur dir – besser ich schreibe – so kann es niemand hören –

Was,  wenn man seinen Kopf auf Papierseiten bettet, denen man zuvor Beobachtungen und Gedanken anvertraut hat?

Vor über tausend Jahren hatte die japanische Hofdame Sei Shonagon von der Kaiserin wertvolles Papier geschenkt bekommen und darauf  ihr Kopfkissenbuch verfasst.

Eine subjektive Skizze  des Lebens dieser Zeit,  persönliche Ideen, die nicht dafür gedacht waren, von anderen Personen gelesen zu werden.

Aber sie wurden es doch.

Und seither ist das Kopfkissenbuch der Hofdame Sei Shonagon ein Klassiker der japanischen Literatur.

Eine der Fragen, die Sei Shonagon sich stellte, war zum Beispiel: Wann ist ein Liebhaber ungeschickt?

Und heute beantworten zwei junge Frauen diese Frage.

Ist es die gleiche Antwort?

Das Kopfkissenbuch der Hofdame Sei Shonagon – neu gelesen, neu verziertt.

Sind ihre Beobachtungen und Gedanken heute, nach so langer Zeit und hier auf der anderen Seite der  Welt, noch was für uns?

Machen diese 1000 Jahre uns als Menschen so unterschiedlich oder reichen wir durch ihr Buch einander die Hände, blinzeln uns zu und sagen uns Schwester oder Freundin.

Im Bett wird gefragt und hinterfragt. Im Bett, ist man einsam, ist man zweisam, ist man ängstlich, ist  entspannt, verspannt, versponnen.

Im Bett wird geträumt, geflüstert und gestorben,

Das Unbewusste kann dort munter seine Gymnastik treiben.

Schattenspiele, Puppenspiele, somnambule Songs, Liebeshändel mit fabelhaften Liebhabern.

Unter dem Bett, das wissen wir ja, da ist es nie geheuer.


Spiel: Theresa Eipeldauer, Claudia Weissenbrunner
Musik/Komposition: Theresa Eipeldauer
Figurenbau: Claudia Weissenbrunner
Regie/Konzept: Christoph Bochdansky